Video Blog: Die virtuelle Weinreize-Weinreise - Alentejo (2)
Im zweiten Teil unserer Weinreise durch den Alentejo starten wir in Viana do Alentejo. Weiter geht es nach Süden in die Stadt Beja. Ganz in der Nähe besuchen wir die Weingüter Casa Sánta Vitoria und Herdade da Maladinha Nova.
Anschließend reisen wir über Aljustrel und Castro Verde in die malerische Kleinstadt Mértola im Südwesten des Alentejo.
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Viana do Alentejo
Die kleine Kreisstadt Viana do Alentejo mit gerade einmal 2.750 Einwohnern blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in römische Zeiten zurück reicht. Heute präsentiert sich die Stadt mit ihren für die Region typischen weißen Häusern und schmalen Gassen.
In ihrem Zentrum befindet sich die Burg, deren Bau im frühen vierzehnten Jahrhundert begann, jedoch vermutlich erst 1490 beendet wurde. Die Mauern bilden ein unregelmäßiges Fünfeck, bestehend aus massiven Wänden, die an jedem Scheitelpunkt durch Zylindertürme unterteilt sind.
Innerhalb der Burg wurde ab dem Jahr 1521 die Pfarrkirche errichtet. Gegenüber befindet sich die Kirche der Misericórdia, die ebenfalls in etwa zur gleichen Zeit entstand und bis zum Ende des 17. Jahrhunderts als Gemeindeamt diente.
Beja
Die Stadt Beja, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks im südlichen Alentejo, geht auf eine keltische Gründung zurück. Später wurde sie von den Römern zu einem militärischen Stützpunkt ausgebaut. Seine Besucher begrüßt die Stadt mit dem mächtigen Burgfried des Castelos Largo do Lidador, welches in der heutigen Form - nach der Rückerorberung Bejas von den Mauren - im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
Direkt neben dem Kastell befindet sich die Kathedrale Bejas, die 1590 im Renaissance-Stil erbaut wurde.
In der pittoresken Innenstadt besuchen wir die leuchtend weiße Kirche Santa Maria mit ihren drei gotischen Portalen aus dem 15. Jahrhundert, der Capela de Nossa Senhora do Rosário und dem markanten Uhrturm.
Nach dem kurzen Rundgang durch die Innenstadt ist es an der Zeit, im nahe gelegenen Art Déco Wine Café ein wenig zu entspannen.
Casa Santa Vitória
Dass in der fruchtbaren Region um Beja auch Wein angebaut wird, offenbart sich bereits wenige Kilometer weiter südlich entlang der Straße IP-2. Ein wenig abseits dieser Hauptverkehrsader in Richtung Algarve befindet sich das Weingut Casa Santa Vitória.
Das Weingut wurde im Jahr 2002 gegründet und produziert hochwertige Weine und Olivenöle der Region. Auf rund 102 Hektar werden sowohl traditionelle portugiesische als auch internationale Rebsorten angebaut, vor allem Touriga Nacional, Trincadeira, Aragonês, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot, Verdelho und Sauvignon Blanc.
Trotz seiner beachtlichen Größe legt man in der Casa Santa Vitória Wert auf schonende Produktionsmethoden und höchste Qualität. Die besten Trauben werden von Hand gelesen und in französischer und amerikanischer Eiche ausgebaut.
Herdade da Malhadinha Nova
Im Jahr 2001 wurde die Herdade da Malhadina Nova in der Nähe des Örtchens Albernoa, ca. 25 Kilometer südwestlich von Beja gegründet. Das Unternehmen der Familie Soares bietet auf dem Gut neben qualitativ hochwertigen Weinen auch ein luxuriöses Country House sowie ein Restaurant mit gehobener Küche.
Auf dem Weg in den gemütlich-modernen Verkaufsraum passiert man die Kellerräume und kann einen Blick in das Fasslager erhaschen. Die Weine des Guts gehören zu den besten, die man im südlichen Alentejo vorfindet.
Die im Alentejo übliche Weißweinsorte Antão Vaz wird hier – das ist selten – reinsortig ausgebaut. Auch aus den weiteren Rebsorten wie Touriga Nacional, Tinta Miúda, Alicante Bouschet, Verdelho und Petit Manseng keltert man auf der Herdade da Malhadina Nova nicht zuletzt dank perfekter Wetterbedingungen und schieferhaltiger Böden bemerkenswerte Weine.
Aljustrel
Ein kurzer Stopp führt uns nach Aljustrel. Der Name der Kleinstadt geht auf maurische Ursprünge zurück. Seit dem 19. Jahrhundert war die Stadt vom Bergbau geprägt, da Aljustrel zum Pyritgürtel der südiberischen Halbinsel gehört.
Ein schöner Blick über die Stadt bietet sich nach dem Aufstieg zu der auf einem Hügel gelegenen Wallfahrtskirche Igreja de Nossa Senhora do Castelo.
Castro Verde
Pyrit spielt auch in Castro Verde, einer gerade einmal knapp 5.000 Einwohner zählenden Stadt knapp 25 Kilometer südlich von Aljustrel eine große Rolle. Der etwas verschlafene Ort liegt in der Nähe des Schlachtfelds von Ourique, auf dem um 1143 die Staatsgründung von Portugal durch den Vertrag von Zamora besiegelt wurde. An dieses für das Land wichtige Ereignis erinnert auch die etwas verwittert wirkende Basilika von Castro Verde.
Mértola
Das pittoreske Städtchen Mértola liegt im Südosten des Alentejos nahe der spanischen Grenze auf einem steilen Granitberg und ist noch vollkommen von einer Stadtmauer umgeben. Die frühesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.
Die steilen engen Gassen führen einen zunächst zur Igreja Matriz, die in den Mauern einer ehemaligen Moschee entstand, weshalb sie auch Mezquita genannt wird - ein für Portugal einmaliges Gebäude.
An der höchsten Stelle der Stadt befindet sich die Ruine der von den Mauren errichteten Burg, die im 13. Jahrhundert erweitert und verstärkt wurde. Vom Bergfried, der im Jahre 1292 erbaut wurde, bietet sich ein reizvoller Blick über die Stadt und den Fluss Rio Guadiana.
In der Dämmerung hat man von der östlichen Seite des Flusses einen ebenso malerischen Blick auf die Burg und die sie umgebende Altstadt. Ein perfekter Abschluss unserer Reise durch den Alentejo.