Video Blog: Die virtuelle Weinreize-Weinreise - Baskenland
Diesmal reisen wir durch das Baskenland.
Unsere Reiseroute beginnt im französischen Teil, genauer gesagt in der kleinen Jakobspilgerstadt Saint-Jean-Pieds-de-Port, von der aus wir das Weingebiet Irouléguy erkunden. Dann besuchen wir die historische Altstadt von Bayonne. Weiter geht es entlang der Atlantikküste in den spanischen Teil des Baskenlandes und dort in die Weinbauregion Txakoli um die Stadt Zarautz und beenden die Reise im romantisch gelegenen Fischereihafen Getaria, östlich der Baskenmetropole Bilbao.
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Saint-Jean-Pieds-de Port
Zunächst besuchen wir den kleinen Pilgerort Saint-Jean-Pieds-de-Port im französischen Teil des Baskenlands, der eine wichtige Station auf dem bekannten Jakobspilgerweg, vor der anstrengenden Überquerung der Pyrenäen, ist. Mit seiner vom Pilgertourismus geprägten historischen Alstadtszenerie ist er ein spannender Ausgangspunkt für die Entdeckungsreise durch die nahegelegenen Weinbauorte.
Von der im Mittelpunkt der Altstadt gelegenen Pilgerkirche Notre-Dame steigt die Rue de la Citadelle steil zur hochgelegenen Zitadelle an. Von hier genießt man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die mit Wald und Wein bestandenen Berge der Umgebung.
Die Gassen säumen Häuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, in denen viele traditionsreiche Pilgerherbergen untergebracht sind. Durch einen Tordurchlass im Turm der Kirche gelangt man auf eine Brücke über den kleinen Fluß Nive, der den Altstadtkern malerisch durchfließt.
Weinort und -region Irouléguy
Von Saint-Jean-Pieds-de-Port ist es nicht weit in das traditionsreiche Weinbaugebiet Irouléguy, welches sich rund um den gleichnamigen Ort an den nördlichen Ausläufern der Pyrenäen erstreckt. Diese sehr kleine Appelation wurde 1970 gegründet und umfasst heute rund 230 ha Rebflächen verteilt auf 15 Weinbaugemeinden.
Hier werden vorwiegend Roséweine, aber auch einige Rotweine erzeugt. Weißweine sind noch eher eine Seltenheit. Die zugelassenen roten Sorten sind Tannat, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Für Weißweine dürfen Courbu und Gros Manseng verwendet werden.
Der beschauliche Winzerort Irouléguy liegt reizvoll eingebettet in die hügelige Landschaft der Pyrenäen. Die Weinberge erstrecken sich hier auf steilen, oft terrassierten Hängen bis in eine Höhe von 400 m über Meeresspiegel.
Domaine Ilarria
Im Ortskern hat die Domaine Ilarria des Winzers Peio Espil ihren hübschen Sitz in einem alten Gutshaus. Seine Frau Empfängt uns in den traditionsreichen Kellerräumlichkeiten des Guts und gewährt uns Einblicke in den aktuellen Jahrgang.
Das Weingut Ilarria zählt zu den besten der Region und kann auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Seit Ende der 1980er Jahre ist es im Besitz der Familie Espil und bewirtschaftet heute rund 10 ha Rebfläche nach ökologischen Richtlinien.
Besonders der Rotwein des Guts – eine Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Tannat - ist eine Entdeckung, die den Umweg in das abgeschiedene Tal lohnt.
Cave d’Irouléguy
Im benachbarten Dorf Saint-Etienne-de-Baïgorry hat die Winzergenossenschaft Cave d’Irouléguy ihren Sitz.
Nach dem Niedergang der Weinbautradition im französischen Baskenland nach der Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert, wurde die Kooperative im Jahre 1952 zum Erhalt und Wiederaufbau der hiesigen Weinwirtschaft neu gegründet.
Nach eigenen Angaben bewirtschaften 90 Weinbauern gemeinsam rund 60% der gesamten bepflanzten Fläche der Appelation, was ungefähr 150 ha Rebfläche bedeutet.
Heute präsentiert man hier ausgezeichnete regionaltypische Weine, Aperitive und Fruchtsäfte in modernen, freundlichen Keller- und Verkaufsräumen.
Bayonne
Mit diesen Eindrücken im Gepäck fahren wir weiter in die schöne und lebendige Hafenstadt Bayonne.
Unübersehbarer Mittelpunkt der von engen Gassen durchzogenen Altstadt ist die Kathedrale Sainte-Marie. Der im 13. und 14. Jahrhundert aus gelblichem Kalkstein errichtete Bau beeindruckt durch seine in klassischen Formen der nordfranzösischen Kathedralgotik errichteten, harmonische äußere Gestalt.
Am Ufer der Nive, die in Bayonne unweit der Atlantikküste in den Fluß Adour mündet, befindet sich die alte Markthalle der Stadt. Hier lassen sich unzählige Köstlichkeiten entdecken, unter anderem die Spezialität der Stadt: den Jambon de Bayonne, ein zarter, leicht süßlich duftender luftgetrockneter Schinken.
Diesen genießt man am besten mit einem Glas baskischen Wein in einer der unzähligen kleinen Tapas-Bars, die sich an den Uferpromenaden in den prachtvollen Häusern aneinanderreihen.
Zarautz und Txakolifestival
Die nächste Station unserer Reise liegt im spanischen Teil des Baskenlandes. Das Seebad Zarautz mit seinem schönen Strand ist kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Weinbauregion Getariako Txakolina, die erst im Jahr 1989 als eigenständiges kontrolliertes Anbaugebiet eingerichtet wurde.
In dessen Altstadt, im Schatten der wuchtig wehrhaften Kirche Santa Maria La Real, findet alljährlich im September das beliebte Txakoli-Festival statt.
Dabei wird traditionell die neue Weinernte gefeiert und die Winzer schenken ihre besten Weine an kleinen Ständen auf dem Marktplatz aus. Dazu gibt es viel Folkore, die berühmten baskischen Tänze und bäuerlich-traditionelle Sportdarbietungen wie Holzhacken und Steineheben.
Talai Berri Txakolina und Beschreibung Weinregion Getariako Txakolina
Am Rande der Stadt, bereits in den hübschen grünen Hügeln der Umgebung versteckt, liegt das kleine Familienweingut Talai Berri von Bixente Eizaguirre.
Mit Stolz verweisen die sympathischen Töchter Ondiz und Itziar Eizaguirre bei einer Kellerführung darauf, dass sie ihren Betrieb bereits im Jahr 1992 gegründet haben und damit das erste Weingut sind, das nach der Gründung des Qualitätsweingebiets ausschließlich für die Herstellung und den Vertrieb von Txakoli-Wein neu errichtet wurde.
Bei einer Weinverkostung auf der Terrasse des Guts geht der Blick in die steilen Weinberge, die typisch für die küstennahe Weinregion sind.
Diese fasst heute eine Rebfläche von rund 400 ha zusammen, auf der zurzeit 27 Weinmacher Betriebe unterhalten.
Wie im gesamten Gebiet üblich, so baut auch die Bodega Talai Berri Txakolina überwiegend die regionaltypischen Sorten Hondarribi Zuri und Hondarribi Beltza an. Daraus erzeugt die Familie drei Weine: zwei weiße und einen roten Txakoli.
Außerdem gibt es noch einen Brand, sowie zwei spannende Weinessigprodukte im Sortiment des liebevoll geführten Betriebs.
Getaria
Zum Ende unserer spannenden Reise durch das Baskenland besuchen wir die kleine auf einer in den Atlantik reichenden, felsenbekrönten Halbinsel westlich von Zarautz gelegenen Hafenstadt Getaria.
Das schöne, historische Ortsbild, die außergewöhnliche Lage mit dem weithin sichtbaren Felsen Mont San Anton sowie einer großen Zahl gut geführter Fischrestaurants und Pintxos-Bars – dem baskischen Pendant zu den spanischen Tapasbars – ist Getaria natürlich ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen von nah und fern.
Trotzdem ist die Atmosphäre rund um die Kirche San Salvador mit ihrem trutzigen Turm sehr entspannt und locker und es finden sich genug Möglichkeiten dem Trubel – natürlich bei einem Glas Txakoli und dem ein oder anderen Pintxo zu entkommen.
Der Aufstieg auf den steilen Felsen wird mit einen eindrucksvollen und vom Leuchtturm romantisch beleuchteten Blick über die Altstadt und auf das offene Meer belohnt.