Video Blog: Die virtuelle Weinreize-Weinreise - Klettgau

Dieses Mal führt uns unsere Weinreise in einen noch recht unbekannten Landstrich: den Klettgau. Diese internationale Region liegt zu etwa gleichen Teilen in der Schweiz und in Deutschland, zwischen Basel und dem Bodensee und wird begrenzt von den südlichen Ausläufern des Schwarzwaldes und dem Verlauf des Hochrheins. Die Weinregion teilt sich entsprechend in einen schweizerischen Teil im Kanton Schaffhausen und einen deutschen Teil in Baden-Württemberg auf.

 

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Rötiberg-Kellerei

Die im schweizerischen Kanton Schaffhausen gelegene Gemeinde Wilchingen gehört zu den bekanntesten Weinbauorten des Klettgaus. Bedingt durch das außergewöhnlich milde Klima und ideale Wuchsbedingungen, besteht hier eine lange Rebbautradition und die hier erzeugten Weine, vor allem Spätburgunder, sind von einer hervorragenden Qualität.

Der schöne, von Weinbergen gerahmte, Ortskern wird von der Dorfkirche St. Othmar aus dem 17. Jahrhundert überragt, die weithin sichtbar auf einem Hügel thront.

Hier hat die Rötiberg-Kellerei ihren Sitz, deren Geschäftsführer Stephan Keller uns im Stammhaus willkommen heißt.

Der Betrieb wurde im Jahr 2001 von Wilchinger Winzern gegründet. Gegenwärtig arbeitet der junge Kellermeister Sebastian Gerner mit 65 Winzern zusammen, die eine – für Schweizer Verhältnisse große – Rebfläche von rund 32 Hektar bewirtschaften.

Zu den besten Lagen des Guts gehören der Wilchinger Berg mit der namensgebenden Südlage „Rötiberg“ sowie dem „Stumpi“, auf welchem die Reben auf über 230 Millionen Jahren alten Felsschichten wachsen. Hier befindet sich auch ein reizvoller Aussichtspunkt, auf dem man den Blick in die schöne hügelige Landschaft und dabei ein köstliches Glas Rötiberg-Wein genießen kann.

Neben dem dominierenden, hier Blauburgunder genannten, Spätburgunder, finden sich ausdrucksstarke Weißweine von Chardonnay, Riesling und Grauburgunder im vielseitigen Sortiment der Rötiberg Kellerei wieder. Die fruchtig-kräftigen Weine entstehen durch eine naturverbundene Arbeitsweise der Winzerinnen und Winzer, handwerkliches Können und das ständige Bestreben nach Perfektion. Zahlreiche internationale Auszeichnungen zeugen von der ausgezeichneten Arbeit des Teams.

Weingut Clauß

Auf deutscher Seite liegt der kleine und beschauliche Ort Nack, der zur Gemeinde Lottstetten gehört. Er befindet sich im äußersten Süden Baden-Württembergs im sogenannten Jestetter Zipfel, der fast vollständig von der Grenze zur Schweiz umschlossen ist.

Ähnlich wie in Wilchingen sind hier sowohl die klimatischen als auch die geologischen Voraussetzungen ideal für den Anbau sämtlicher Burgundersorten, womit sich auch die Lage eines der am südlichsten gelegenen Weingüter Deutschlands erklären lässt.

Dieses Weingut ist der Betrieb von Susanne und Berthold Clauß, die hier auf rund 16 Hektar Rebfläche naturnahen Weinbau betreiben.

Etwa die Hälfte ihrer Reben stehen in unmittelbarem Umfeld des Guts. Der Untergrund besteht hier aus sandigem Lehm von Moränenablagerungen sowie Kiesgestein, was sich eindeutig positiv auf die charaktervollen Weine der Claußens auswirkt. Der Wein wächst in naturnaher Lagenbewirtschaftung und im milden Klima von Rhein und Bodensee.

Das 1982 gegründete Gut wird heute besonders für seinen Urbanus Weine – vor allem Pinot Noir und Pinot Gris – geschätzt, die sich durch die Balance von Konzentration und Finesse auszeichnen.

Büsingen am Hochrhein

Zum Abschluss unserer Reise durch den Klettgau besuchen wir noch die einzige deutsche Exklave – den Ort Büsingen am Hochrein.

In der Schweiz ist es neben Campione d’Italia eine von zwei Enklaven im Staatsgebiet.

Das rund 7,6 km² große Gebiet kam über geschichtlich-historische Umwege an das Großherzogtum Baden und dadurch zur heutigen Bundesrepublik Deutschland.

Die Gemeinde gehört somit politisch zum deutschen Staatsgebiet, wirtschaftlich jedoch zum Schweizerischen Zollgebiet. Zwar gilt hier der Euro als Zahlungsmitte, die meisten Büsinger haben jedoch Schweizer Franken im Geldbeutel.

Eine der Sehenswürdigkeiten in der Exklave ist die Alte Rheinmühle, für die seit 1711 eine Konzession als Wirts- und Gasthaus besteht. Das heutige Hotel und Restaurant ist seit 2004 im Besitz der Gemeinde Büsingen und wurde danach aufwändig restauriert. Besonders die romantische Lage am Rhein, die ruhige Atmosphäre und die ausgezeichnete Gastronomie machen diesen Ort zu einem beliebten Ausflugsziel.