Video Blog: Die virtuelle Weinreize-Weinreise - Berlin

In dieser Folge besuchen wir die Hauptstadt. Von Zehlendorf im Südwesten fahren wir mit der U-Bahn zum Rheingauer Weinbrunnen in Wilmersdorf, danach weiter zum Viktoriapark in Kreuzberg. Von dort geht es in den Süden der Stadt zu Schloss Britz mit seinem wunderschönen Park und dem Weingarten der Berliner Weinkultur. Schließlich gelangen wir nach Pankow, wo der Weingarten Berlin e. V. zum Sommerfest einlädt.

 

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Wir beginnen diese Weinreise durch Berlin direkt vor unserer Haustür, die sich in der schönen Zehlendorfer Onkel-Tom-Siedlung befindet.

Diese Siedlung ist ein Paradebeispiel für das sogenannte Neue Bauen der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und wurde von den Architekten Bruno Taut, Hugo Häring und Otto Rudolf Salvisberg geplant und in mehreren Abschnitten in der Zeit von 1926 bis 1931 realisiert.

Onkel-Toms-Ladenstraße

Hier ist auch die denkmalgeschützte Onkel-Toms-Ladenstraße, in der sich seit Oktober 2016 unser Weinreize-Laden befindet. Hier können sich Interessierte zum Thema Wein informieren und die Weine verkosten und kaufen, die wir von unseren Weinreisen mitgebracht haben.

Da sich die U-Bahnstation direkt in der Ladenstraße befindet, steigen wir einfach ein und lassen uns zum Rüdesheimer Platz fahren, an dem seit 1967 in den Sommermonaten der Rheingauer Weinbrunnen zum Weintrinken in entspannter Atmosphäre einlädt.

Rheingauer Weinbrunnen

Im Zentrum des Wilmersdorfer Rheingauviertels liegt der Rüdesheimer Platz. Zusammen mit der Rüdesheimer Straße wurde er kürzlich von der New-York-Times zu einer der 12 beliebtesten und schönsten Straßen und Plätzen in Europa gekürt – zu Recht wie wir finden.

Zusammen mit dem alten Baumbestand, den Gaslaternen und der schönen, von englischer Landhausarchitektur geprägten Bebauung, bildet er den perfekten Rahmen für den beliebten Weinausschank nach dem Vorbild eines Winzerfestes im Rheingau.

Der Clou: hier darf jeder seine eigene Brotzeit zum Wein selbst mitbringen. Es herrscht eine entspannte und heitere Atmosphäre.

Weiter geht’s nach Berlin Kreuzberg und zu der namensgebenden Erhebung.

Kreuz-Neroberger

Eng ist der 66 m hohe Kreuzberg mit der Weinbaugeschichte Berlins verbunden, denn bereits seit dem 15. Jahrhundert wurde hier Wein angebaut. Nachdem klimatische Veränderungen im 18. Jahrhundert zum Ende des Weinbaus in Berlin geführt hatten, wurde erst 1968 mit der Pflanzung von Weinstöcken in einer unmittelbar am Kreuzberg gelegenen Gärtnerei diese Tradition wiederbelebt.

Heute erbringen 300 Weinpflanzen der Sorten Riesling, Kerner, Spätburgunder und Blauer Portugieser-rund 700 Flaschen à 0,375l Kreuz-Neroberger – benannt nach dem Kiez und einem Berg der Weinpatenstadt Wiesbaden, wo der Wein auch gekeltert und ausgebaut wird.

Gegen eine Spende erhält man die Weine im nahegelegenen Rathaus des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Ein Abstecher in den Süden Berlins führt uns in den alten Dorfkern von Britz, wo sich die mittelalterliche Kirche und das Schloss Britz um den malerischen Britzer Kirchteich gruppieren.

Das Schloss Britz ist im Wesentlichen ein Bau aus dem frühen 18. Jahrhundert, welcher durch mehrfache Umbauten im 19. Jahrhundert sein heutiges Aussehen erhielt. Zusammen mit dem angrenzenden, 300 Jahre alten Gutspark bildet es ein einmalig geschlossenes und stimmiges Ensemble. Ein beeindruckender Baumbestand sowie liebevolle Details, wie ein gusseiserner Pavillon oder Skulpturen, schmücken diesen zauberhaften Ort.

Heute ist das Schloss Sitz einer Kulturstiftung, die die Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit zugänglich macht, sowie eines kleinen Hotel- und Restaurantbetriebs.

Berliner Weinkultur

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich der zweite Weinbaubetrieb, den wir auf unserer Entdeckungsreise durch die Bundeshauptstadt besuchen. Seit Anfang 2016 ist Berlin übrigens offiziell als Weinanbaugebiet anerkannt und somit kann Wein hier erzeugt und kommerziell vertrieben werden.

Die Berliner Weinkultur – Wein aus Britz wurde 2002 durch den Winzer Viktor Sucksdorf auf einer 5000 m² großen Brachfläche neben ausgedehnten Schrebergartenanlagen gegründet.

Der aus der Republik Moldau stammende Winzer lässt hier 28 Rebsorten wachsen, keltert selbst und baut den Wein auch in Britz aus. Hier entstehen somit wahre Berliner Weine -fünf Sorten hat das Gut im Angebot.

Unter den zahlreichen Fans des Weinguts, die hier einiges über die Techniken des Weinbaus erfahren und selbst mitmachen können, erfreut sich der Solaris – eine rote PiWi-Sorte - besonderer Beliebtheit.

Weingarten Berlin e.V.

Zum Schluss unserer Weinreise durch Berlin besuchen wir noch das Sommerfest des Vereins „Weingarten Berlin e. V.“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Kulturerbe Weinbau historisch aufzuarbeiten und durch Neupflanzungen im Berliner Raum wiederzubeleben.

Im Bezirk Pankow hat der Verein, dessen Vorsitzender der Weinliebhaber Hr. Dr. Pietsch ist, im Jahr 2000 auf einer Fläche von rund einem halben Hektar 400 Rieslingpflanzen angepflanzt, die mittlerweile zuverlässige Erträge bringen.

Der Wein wird von den Mitgliedern des Vereins angebaut, gepflegt und die Trauben geerntet. Gekeltert und ausgebaut wird der Riesling dann jedoch vom bekannten Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe in Sachsen. Mit diesem durchaus geschmackvollen Tropfen setzen wir uns in den Pankower Weingarten und lassen den Tag in unserer Heimatstadt Revue passieren.

Die ungeahnte Weinvielfalt in Berlin hat uns wirklich überrascht.

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