Wein Blog: Deutschland - Birnau (Bodensee)

Hoch über dem Überlinger Arm des Bodensees, zwischen Überlingen und Uhldingen am hier steil ansteigenden Ufer, liegt die berühmte Zisterzienser-Wallfahrtskirche St. Maria zu Birnau.
Gebaut in den Jahren 1746-50 nach Plänen des Vorarlberger Baumeisters Peter Thumb sowie ausgestaltet von den Künstlern Joseph Anton Feichtmayr und Gottfried Bernhard Goetz, ist die Kirche eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der Architektur der relativ kurzen Phase zwischen Spätbarock und Rokoko. Der ursprünglich mittelalterliche Wallfahrtsort im nahen Weiler Nußdorf war seit Ende des 14. Jahrhunderts im Besitz des Klosters Salem und wurde von diesem im Jahr 1746 an die heutige Stelle verlegt, nachdem die alte Kapelle zu klein geworden war.
Vor allem wegen des in überbordendem Rokokodekor ausgestalteten Innenraums mit reizvollen Details, wie der "Honigschlecker-Putte" und der reizvollen landschaftlichen Lage, die sich zum Beispiel auf einem Spaziergang auf dem sogenannten Prälatenweg erwandern lässt, ist dieses architektonische Kleinod einen Ausflug wert.
Die äußerlich relativ schlichte Anlage der Kirche gliedert sich in drei Teile: dem quer orientierten Priesterhaus, dem Kirchturm in dessen Mitte und dem daran anschließenden eigentlichen Kirchenbau. Ein ursprünglich geplanter barocker Terrassengarten mit monumentaler Freitreppe zum Ufer des Bodensees kam - wahrscheinlich aus Kostengründen - nicht mehr zur Ausführung.
Der im Gegensatz dazu prächtig dekorierte Innenraum besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit zwei querschiffartigen Apsiden und einem daran anschließenden quadratischen Chor mit eingezogener Apsis. Da das Langhaus eher breit, der Chor aber steil orientiert ist, ergibt sich eine spannenden Steigerung des Raumeindrucks zum Hauptaltar hin. Eine mit einer überaus reizvollen Bandwerkbrüstung versehene Galerie umläuft den gesamten Kirchenraum, verbindet damit optisch die unterschiedlichen Raumteile und teilt die Außenwände in zwei Geschosse ein.
Die von Joseph Anton Feichtmayr geschaffenen Stuckdekorationen und Seitenaltäre sowie die Gewölbemalereien von Gottfried Bernhard Goetz stammen aus den Jahren 1748-49 und stellen zusammen ein in dieser Konsequenz selten erreichtes Gesamtkunstwerk des Rokoko dar.
Beispielhaft für die meisterliche Hand Feichtmayrs ist dabei die sogenannte "Honigschlecker-Putte" am rechten Seitenaltar, die sich einer besonderen Beliebtheit bei den Besuchern der Kirche erfreut.
Tipps:
- Der Innenraum der Wallfahrtskirche, mit einer künstlerisch herausragenden Ausgestaltung im Stil des Rokoko
- Eine Wanderung auf dem Prälatenweg, ein rund 16 km langer und sehr schöner Wanderweg führt von Kloster Salem über den Affenberg (ein großes Affenfreigehege) zur Wallfahrtskirche Birnau
- Weinverkauf, Hofladen und Restaurant im Birnauer Oberhof (Markgraf von Baden), regionale Produkte und Weine können hier verkostet und gekauft werden
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Weitere Informationen:
Zisterzienser Priorat Birnau
Birnau-Maurach 5
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Tel.: +49 (75 56) 9 20 30
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Öffnungszeiten der Kirche:
Sommer tägl. 7.30 - 19.00 Uhr
Winter tägl. 7.00 - 17.00 Uhr
» Seite der Wallfahrtskirche Birnau (externer Link)
» Seite des Birnauer Oberhof - Restaurant und Hofladen (externer Link)
» Informationen zum Prälatenweg (externer Link)