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Deutschland - Konstanz

Die größte und bedeutendste Stadt am Bodensee ist Konstanz. Die heutige Universitätsstadt kann auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Bereits in vorrömischer Zeit befand sich an der heutigen Stelle zwischen Ober- und Untersee eine Siedlung der Kelten, die durch die Römer befestigt wurde und sich im Verlauf des frühen Mittelalters unter alemannischem Einfluss weiterentwickelte.

Im 6. Jahrhundert verlegte Bischof Maximus seinen Sitz hierher und wurde zum Stadtherrn. Wahrscheinlich war dies auch der Anlass zur Errichtung des ersten Vorgängerbaus des heutigen Münsters auf den Fundamenten der spätantiken Festung.

Durch seine günstige Lage an Handelswegen zwischen Deutschland und Italien profitierte die Stadt im Mittelalter vom aufblühenden Fernhandel und wuchs rasch an. Dabei wurde sie Zentrum für den Handel mit Leinenstoffen.

In der Zeit zwischen 934 und 975 ließ der damalige Bischof Konrad I. die Stadt nach dem Vorbild Roms umgestalten, was zu etlichen Kirchengründungen und zum Ausbau des Münsters führte. Bis heute prägen diese Bauwerke das Stadtbild.

Unter den Staufern erlangte die Stadt wahrscheinlich den Status einer freien Reichsstadt und erhielt das Münzrecht. Mit Zürich, Schaffhausen und St. Gallen schloss sie sich im Jahr 1312 zu einem Städtebund zusammen. Den wirtschaftlichen Höhepunkt ihrer Entwicklung markiert 1388 die Errichtung eines großen Kaufhauses am Hafen, dem heutigen Konzilgebäude.

In den folgenden Jahrzehnten stagnierte die Entwicklung bedingt durch veränderte Handelsrouten, was der Stadt unter anderem ihr hochmittelalterliches Erscheinungsbild bewahrte.

Berühmtheit erlangte Konstanz danach als Stadt des Konzils, welches von 1414 bis 1418 tagte und bei dem die einzige Papstwahl nördlich der Alpen stattfand. Das Konzilgebäude, in dem das Konklave durchgeführt wurde, steht bis heute neben dem Konstanzer Hafen und dem Bahnhof am Ufer des Bodensees.

Als Folge der politischen und religiösen Wirren im 16. Jahrhundert verlor Konstanz nach der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg den Status als Freie Stadt wieder und wurde 1548 in das habsburgische Vorderösterreich eingegliedert.

Nachdem die Stadt in den sogenannten Koalitionskriegen mehrfach von französischen Revolutionstruppen eingenommen wurde, kam sie 1806 zu Baden.

Unter den vielen Sehenswürdigkeiten die Konstanz seinen Besuchern zu bieten hat ist vor allem das Münster mit den sich daran anschließenden Resten des schönen Kreuzgangs und der eigenwilligen Mauritiusrotunde hervorzuheben. In eindrucksvoller Dichte kann man hier die Entwicklungsgeschichte der Stadt und der sie beherrschenden Bischöfe erleben. Vom Turm eröffnet sich an schönen Tagen ein atemberaubender Blick über die Altstadt und auf den Bodensee mit den sich dahinter auftürmenden Alpen.

Daneben besitzt die historische Altstadt mit ihrem an vielen Stellen nahezu unveränderten mittelalterlichen Baubestand eine besondere Anziehungskraft. Das älteste Stadtviertel, die sogenannte Niederburg, liegt unmittelbar nördlich des Münsters. Das verwinkelte Gassengewirr lädt mit vielen Restaurants und Weinstuben zur Entdeckung und Einkehr ein. Hier hat auch die Spitalkellerei ihren Standort, der ältesten noch erhaltenen Einrichtung dieser Art in Deutschland aus dem Jahr 1225.

In der Altstadt befindet sich außerdem das besonders sehenswerte Rosgartenmuseum, welches im schönen ehemaligen Zunfthaus der Konstanzer Metzger aus dem Jahr 1454 untergebracht ist. Hier kann der Besucher die wohl bedeutendste kunst- und kulturhistorische Sammlung des ganzen Bodenseeraums entdecken.

Als Abschluss eines Stadtrundgangs empfiehlt sich ein Abstecher in den am Ufer des Bodensees gelegenen Stadtgarten, von dem man an schönen Tagen einen eindrucksvollen Ausblick auf den See und die Alpen genießen kann.

Tipps: 

- Das Münster und die Mauritiusrotunde, Gebäudekomplex aus dem 11. bis 19. Jahrhundert mit eindrucksvollen Ausstattungen und zeitgeschichtlichen Details

- Das Altstadtviertel Niederburg, ältestes Stadtviertel der Stadt mit vielen Restaurants und Weinstuben in verwinkelten und engen Gassen

- Das Rosgartenmuseum, Museum zur Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt - bedeutendste Sammlung ihrer Art am Bodensee

- Die Spitalkellerei, Deutschlands älteste noch bestehende Stiftungskellerei mit Möglichkeiten zur Weinprobe in den historischen Räumlichkeiten

- Reichenau, die größte Insel im Bodensee mit ihren historischen Kirchen; hier wird Weinbau durch den Winzerverein Reichenau betrieben

Konstanz in der virtuellen Weinreize-Weinreise entdecken:

Weinreize-Weinreise-Bodensee-2


Weitere Informationen:

Tourist-Information Konstanz GmbH

Bahnhofplatz 43
78462 Konstanz

Tel.: +49 (75 31) 1330-30
Fax: +49 (75 31) 1330-60
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» Informationen zum Konstanzer Münster (externer Link)
» Spitalkellerei Konstanz (externer Link)
» Informationen zum Rosgartenmuseum (externer Link)