Wein Blog: Schweiz - Murten

Das Zähringerstädtchen Murten liegt landschaftlich reizvoll am Südostufer des Murtensees im östlichen Teil der Region Drei-Seen-Land. Mit seiner malerischen Altstadt, die sich ihr mittelalterliches Antlitz weitgehend bewahrt hat und von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer mit Tor- und Wehrtürmen umgeben ist, ist sie eine der schönsten Städte der Schweiz.
Am Mont Vully, der jenseits des Murtensees liegt und von der Stadt aus per Dampfschiff zu erreichen ist, befindet sich eines der interessantesten und zugleich unbekanntesten Terroirs der Schweiz. Hier wird auf knapp 120 ha unter günstigen natürlichen Bedingungen Weinbau betrieben.
Mit ihrer jahrhundertealten Geschichte versteht sich die Stadt heute als traditionelles Eingangstor und Bindeglied zur französischsprachigen Schweiz. Obwohl die rund 8500 Einwohner zum überwiegenden Teil deutschsprachig sind, pflegt man hier mit Stolz eine gewisse Zweisprachigkeit.
Dank eines vielfältigen kulturellen Angebots, der erstklassigen gastronomischen Szene und der südländischen Atmosphäre ist die Stadt heute eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region.
Ihre Attraktivität verdankt Murten vor allem der bereits erwähnten Altstadt, mit vielen schönen Bürgerhäusern, zahlreichen Mauer- und Tortürmen, dem Schloss, hübschen Brunnen und romantischen Laubengängen entlang der Hauptgasse. Aber auch die wunderschöne Lage am Murtensee und die nahen Rebberge am Mont-Vully locken vor allem im Sommer viele Besucher an.
Nach ihrer Gründung durch die Herzöge von Zähringen um 1170 erlebte die Stadt einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde bereits 1218 reichsfrei, was zum Bau der noch heute gut erhaltenen Stadtmauer führte. Nachdem ab der Mitte des 13. Jahrhunderts die Stadt unter die Herrschaft der Savoyer geriet, errichteten diese am Südwestrand der Altstadt und dort, mit der Wehrmauer verbunden, ihr Schloss.
Verschiedene Bündnisse mit benachbarten Städten sicherten ab dem 14. Jahrhundert Murtens Vorrangstellung gegenüber den umliegenden Dörfern. Die Stadt konnte damit außerdem eine gewisse Autonomie gegenüber der savoyischen Oberherrschaft behaupten.
Ein Stadtbrand im Jahr 1416, bei dem lediglich die Befestigungsanlagen und das Schloss unversehrt blieben, führte zu einem vollständigen Neuaufbau der Stadthäuser in Stein. Viele der stattlichen Bürgerhäuser in der Altstadt stammen heute jedoch aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Nach der siegreichen Schlacht der Eidgenossen gegen die Savoyer im Jahr 1476 fiel die Stadt in den gemeinsamen Machtbereich der Stände von Bern und Freiburg, den diese bis ins Jahr 1798 behielten. Da Bern im Jahr 1528 die Reformation einführte und seinen Einfluss, im Gegensatz zu zu Freiburg, in der Folge vergrößern konnte, setzte sich im bis dahin überwiegend französisch geprägten Murten immer mehr die deutsche Sprache und Kultur durch.
Als Folge der Wirren der französischen Revolution wurde Murten 1803, gegen den Willen seiner Einwohner, durch Napoleon dem Kanton Freiburg zugeschlagen. Benachteiligt durch seine politische wie infrastrukturelle Lage, gelang es der Stadt im Zeitalter der Industrialisierung nicht, sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln und blieb bis zum zweiten Weltkrieg weitgehend vom Land- und Ackerbau geprägt. Unter anderem diesem Umstand ist der gute Erhalt der Murtener Altstadt zu verdanken, die heute Grundlage für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige, dem Tourismus, ist.
Tipps:
- Vom Wehrgang der Stadtmauer, den man auf weiten Strecken begehen kann, hat man einen schönen Blick auf die Dächer und Türme der Altstadt Murtens
- Das Berner Tor ist eine prachtvolle Toranlage am nördlichen Ende der Hauptgasse
- Mit dem Dampfschiff gelangt man auf das Nordwestufer des Murtensees und die dort gelegene interessante Weinregion am Mont Vully
Murten in der virtuellen Weinreize-Weinreise entdecken:
Weitere Informationen:
Murten Tourismus
Französische Kirchgasse 6
CH-3280 Murten
Tel.: +41 (0)26 670 51 12
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» Tourismusinfo Murtensee (externer Link)